VOGRA

Spiel & Registratur französischer Orgelwerke aus Barock & Moderne

„Ajoutez, boîte fermée, clairon, douçaine,fourniture, grand-orgue, plein jeu récits, etc“

Nach einer musikalischen Begrüssung führte uns der Kursleiter Ulrich Weissert, Davos, in die Geheimnisse der Registrierung der französischen Orgelmusik ein. Anhand der „suite du premier ton“ von Louis-Nicolas Clérambault konnten die Teilnehmer einen musikalischen Augenschein der verschiedenen Klangfarben nehmen. Danach hiess es aber die gewählten, mitgebrachten Orgelstücke selbst zu registrieren und zu interpretieren. Die Umsetzung auf die Dispositionen vieler bündnerischer Kleinorgeln bereitete uns manchmal Kopfzerbrechen.

Unter der sehr fachkundigen Leitung von Ulrich Weissert konnten alle Kursteilnehmer einen gefüllten Rucksack an Wissen und Ideen über die französische Orgelmusik mit nachhause nehmen.

Herzlichen Dank Ulrich Weissert für den sehr eindrücklichen und lehrreichen Kurstag in Davos! 

Christa Pinggera


 Volkstümliche Orgelmusik

Am Samstag, 15.Juni 2019 fand in der Kirche St.Luzi ein Orgelfortbildungskurs der beiden Kantonalverbände VOGRA (Ref. Verband für Orgeldienst und Kirchengesang in Graubünden) und BVKOK ( Bündner Verband kat. Organisten und Kirchenchordirigenten) statt. 

11 Teilnehmer liessen sich von der namhaften Organistin und Musikerin Maja Bösch in die Gilde der Volksmusik auf der Orgel entführen.
Der bekannte „Bündner“-Organist Hannes Meyer ist Vielen noch ein Begriff als „enfant terrible“. Die Orgel für alle zugänglich zu machen war ihm sein Leben lang ein grosses Anliegen. In der eingängigen Volksmusik fand er ein geeignetes Instrument hiefür. Er erlaubte sich, auf der Orgel nicht nur klassische Musik, sondern auch Volksmusik, Jazz oder Unterhaltungsmusik zu spielen. Heute üben sich viele etablierte Organisten, wie Wolfgang Sieber, Jürg Neuenschwander, Maryna Burch-Petrychenko und andere, diese Art von Musik salonfähig zu machen. 
Volksmusik im Gottesdienst wurde aber mancherorts als gänzlich unpassend erachtet. Obwohl die Volksmusik den Kirchgängern näher ist als z.B. Johann Sebastian Bach. 
Und genau, um dem entgegenzuwirken, bildeten sich an diesem Kurs die Teilnehmer weiter und wer weiss, wann und wo überall im Kanton plötzlich Volksmusik erklingen wird. Nebst der Begeisterung für diese Art von Musik ist aber sicherlich noch zu erwähnen, dass Wahl und Einsatz von Volksmusik im Gottesdienst sehr gut überdacht und jeweils dem Kirchenjahr oder der Liturgie angepasst werden muss. 
Die Orgel verfügt über ein ganzes Orchester und deshalb ist es nun die Aufgabe des Organisten die gewählten Stücke ihrem Charakter entsprechend zu  registrieren und zu spielen. Maja Bösch gab dazu wichtige und interessante Anregungen. 
Ein Schottisch im raschen Zweivierteltakt, ein strammer Marsch, ein leichtfüssiger Walzer, eine Mazurka oder gar ein Zäuerli alles konnte unter fachkundiger Beobachtung angespielt werden. Es erklangen sogar Pastorellen und Hirtenlieder und ein Abstecher in die irische Volksmusik rundete den lehrreichen Tag ab.

Lukretia Sonderegger